Kriegslicht : Roman

Ondaatje, Michael, 2018
BUCH UND SPIEL
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-25999-7
Verfasser Ondaatje, Michael Wikipedia
Beteiligte Personen Leube, Anna Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen und Novellen
Verlag Carl Hanser Verlag
Ort München
Jahr 2018
Umfang 319 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Michael Ondaatje. Aus dem Engl. von Anna Leube
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Josef Kunz;
Spionagethriller oder Familiengeschichte? Ein zwiespältiger Roman. (DR)
Michael Ondaatje hat seinen 8. Roman geschrieben. 1993 wurde er mit dem verfilmten Bestseller "Der englische Patient" weltbekannt. Jetzt beschreibt er das Leben in London im und nach dem 2. Weltkrieg. Nathaniel, 14, und seine 16-jährige Schwester Rachel werden von ihren Eltern allein gelassen. "Im Jahre 1945 gingen unsere Eltern fort sie teilten uns mit, sie würden uns verlassen und für ein Jahr nach Singapur gehen Weder Rachel noch ich sagten ein Wort." So beginnt ein Roman, der zwei Jugendliche zurücklässt, die sich ohne Begründung plötzlich in der Obhut zweier Männer befinden, die von ihren Eltern als Erziehungsverantwortliche ausgesucht wurden. Im ersten Teil des Romans erfahren wir über das Aufwachsen der beiden Jugendlichen und von ihren Problemen, diese neue und völlig veränderte Situation zu verstehen. Im zweiten Teil sucht der entzwischen erwachsene Nathaniel nach dem Grund für das Verschwinden seiner Eltern. Der Vater taucht nicht mehr auf, die Mutter kehrt nach England zurück und Nathaniel lebt für kurze Zeit bei ihr. Sie gibt keine Erklärungen zu ihrer Vergangenheit. Nathaniel arbeitet inzwischen im Außenministerium und hat Zugang zu Akten, die seine Mutter betreffen. Es stellt sich heraus, dass sie im Krieg für englische Geheimdienstaktionen auf dem Balkan und in Italien zuständig war. Durch ihre Tätigkeit fürchtete sie um ihre Familie und sich selbst. Sie tauchte ab und gab ihre Kinder in den Schutz des Geheimdienstes. Ihre Befürchtung bewahrheitet sich... Der Autor hat die Erzählweise der beiden Teile verschieden angelegt. Während Nathaniels und Rachels Jugend die LeserInnen mit vielen Einzelerlebnissen und Personen bekannt macht und dadurch sehr viele Fragen eröffnet, werden im zweiten Teil die Geheimnisse und Andeutungen erklärt und beschrieben. Daraus ergibt sich auch eine unterschiedliche Spannung und Lesbarkeit. Einige Plots und Begebenheiten muten befremdlich an, wenn etwa die Kinder emotionslos, wie im Zitat eingangs erwähnt, den Weggang ihrer Eltern hinnehmen oder die Erzählung Nathaniels Vater völlig ausblendet. Auch sind dann im Schlussteil manche Zusammenhänge gekittet, wenn etwa Nathaniel erkennt, dass einer seiner damaligen "Erzieher" mit seiner Jugendliebe zusammenlebt. Während der erste Teil Lesearbeit ist, kann der zweite Teil überzeugen. Das Buch lässt mich zwiespältig zurück.