Der Dämon und Fräulein Prym : Roman

Coelho, Paulo, 2003
BUCH UND SPIEL
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Medienart Buch
ISBN 978-3-257-23388-9
Verfasser Coelho, Paulo Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen und Novellen
Verlag Diogenes
Ort Zürich
Jahr 2003
Umfang 199 S.
Altersbeschränkung keine
Reihe Diogenes Taschenbuch
Reihenvermerk 23388
Sprache deutsch
Verfasserangabe Paulo Coelho
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Simone Klein;
Eine Parabel zur uralten Frage: Ist der Mensch gut oder böse? (DR)

Mit "Der Dämon und Fräulein Prym" legt Paulo Coelho den letzten Band einer Trilogie um die großen Themen Liebe ("Am Ufer des Rio Piedra..."), Tod ("Veronika beschließt zu sterben") und Macht vor, in der sich jeweils innerhalb von nur sieben Tagen entscheidende Veränderungen im Leben einer Frau ereignen. Ein geheimnisvoller Fremder stört eines Tages den paradiesischen Frieden von Bescos, einem gottverlassenen 281-Seelen-Dorf in den Pyrenäen. Mit sich führt er elf Goldbarren und einen merkwürdigen Schatten, in dem die greise Berthe sofort den lange angekündigten Dämon erkennt, der Bescos in den Untergang treiben wird. Ähnlich wie in Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", das Coelho zu der Grundidee seines Romans inspiriert hat, macht der Fremde der hübschen Kellnerin der Dorfschenke, Chantal, ein verführerisches Angebot und verlangt als Bedingung im Gegenzug eine grausige Tat: Mord.
Im Gegensatz zur Vorlage trägt bei Coelho der Kampf zwischen den verschiedenen Emotionen und Neigungen sehr religiöse Züge, was insofern nicht verwundert, als Coelho infolge einer Vision zum Katholizismus zurückkehrte und seitdem die christliche Symbolsprache studiert. Dementsprechend benutzt Coelho u.a. die Galgen-Kreuz Symbolik und hat sich für die Protagonistin den ursprünglichen Familienname der französischen Heiligen Jeanne Frémont de Chantal ausgesucht. Ahab, der Anführer der einstigen Räuberhöhle Bescos, war durch Bekehrung durch einen Hl. Savinus zum Friedensstifter und Urahn des jetzigen "Paradieses" Bescos geworden. Die innere Zerrissenheit der jungen Chantal sowie die Verzweiflung des Fremden werden ausführlich und eindrücklich geschildert, teilweise mit Hilfe von Dämonen und Engeln.
Geschickt entwirft Coelho in seiner gewohnt schlichten Sprache eine dramatische Parabel, die sich mit nichts weniger beschäftigt als mit der Frage: Ist der Mensch nun grundsätzlich gut oder (verführt durch Gold) böse? Insgesamt ist der Roman sowohl für diejenigen, die bereits andere Romane des Autors kennen, als auch für Coelho-Erstleser ein Vergnügen mit Tiefgang.